Häufig gestellte Frage
Wie finde ich den passenden WiFi-Dongle? Welche Anforderungen werden an diesen gestellt? Warum ist dies unter Linux problematisch?
Tatsächlich ist gerade dieses kleine Teil problematischer als gedacht - zumindest, wenn damit am Raspberry PI gearbeitet werden soll. Denn dieser Computer (und das Linux-Betriebssystem) kann nun lange nicht mit allen WLAN-Sticks arbeiten. Aus diesem Grund hat die Raspberry Foundation ja irgendwann seine Computer mit eigenen WLAN-Chips ausgerüstet.
Für unser Projekt benötigen wir aber unbedingt eine Antenne, welche man so hoch wie möglich und so frei und offen wie möglich platzieren muss, um eine möglichst große Reichweite zu erzielen. Nun bietet aber tatsächlich bisher KEINER der Raspberry PI Computer eine Antennen-Buchse für WLAN. Bei einem Pi Zero 2 W könnte man zwar einen Antennenanschluss nachrüsten, benötigt dafür aber SMD-Lötkenntnisse. Der Autor weiß, wovon er spricht, da er bereits einen Pi zerstört hat bei dem Versuch, eine Antennenbuchse löttechnisch zu platzieren.
Einsatzbedingungen
- Der Computer muss den Dongle vollständig erkennen (lange nicht selbstverständlich).
- Der Dongle muss eine abnehmbare Antenne besitzen (da ja eine externe Antenne angeschlossen wird). Für die Arbeit in einer Räumlichkeit sollte zumindest eine bessere Innenantenne angeschlossen werden können.
- Der Dongle muss sich in den „Access-Point-Modus“ schalten lassen (auch lange nicht selbstverständlich).
Hardware-Test
In einem Hardware-Test wurden ZEHN verschiedene Modelle getestet (Massenbestellung bei einem großen Online-Kaufhaus). Obwohl alle Welt behauptet, das „so ziemlich alle WLAN-Dongles“ am Pi funktionieren sollten (wenn man sie ordentlich installiert) kann diese Behauptung widerlegt werden:
- Drei Dongles wurden erst gar nicht erkannt (nur als USB-Device, aber noch nicht einmal mit einem Chipsatz-Fabrikat)
- Fünf Dongles wurden zwar erkannt, ließen sich aber nicht in den AP-Modus schalten.
- EIN Dongle wurde erkannt und ließ sich in den AP-Modus schalten. Interessanterweise war dies der BILLIGSTE Dongle überhaupt (EUR 6,95). Leider funktioniert dieser Dongle nur bis einschliesslich Debian Version 12.7. Ab 12.8 wird er noch nicht einmal mehr erkannt.
- Ein zweiter Dongle konnte mit einem zusätzlichen Treiber (nicht im Raspberry OS enthalten) zum laufen gebracht werden, so dass dieser dann auch den AP-Modus beherrscht.Ab Debian Version 12.8 wird der externe Treiber nicht mehr benötigt, er ist inzwischen wohl im Kernel enthalten.
Funktionierende Dongles
Link | Hinweis |
---|---|
AC1200 | < = Debian 12.7: nur mit zusätzlichem Treiber > = Debian 12.8: Plug-n-Play |
Retoo | < = Debian 12.7: Plug-n-Play > = Debian 12.8: nur mit zusätzlichem Treiber |
Tipps für den Dongle-Einsatz
Wenn man selbst ausprobieren will, ob das Gerät funktioniert, rate ich zu folgender Vorgehensweise:
- USB-Dongle einstecken und PI/PC mit Linux booten
ip a
–> wenn KEIN wlan0 Interface vorhanden –> Dongle wird nicht erkannt und ist Ausschussiw list
–> wenn danach keine Ausgabe erfolgt –> Dongle wird nicht erkannt und ist Ausschussiw list|grep AP$
–> wenn danach keine Ausgabe erfolgt –> Dongle lässt sich nicht in den AP-Modus schalten und ist Ausschuss- Erfolgt beim letzten Schritt aber die Ausgabe * AP ist der Dongle für unsere Zwecke brauchbar.
WLAN-Antenne und Verbindungskabel
Damit wir den Dongle auch effektiv nutzen können, benötigen wir eine ordentliche Außenantenne! Diese gibt es in zigfachen Ausführungen im gut sortierten Fachhandel bereits mit Masthalterung für unter 30 €.
Inzwischen hat sich als einfachste Variante herausgestellt, dass man den WLAN-Dongle direkt an die Antenne setzt und diesen dann über ein USB-Kabel mit der Notfallbox verbindet. So erspart man sich verlustreiche Koaxialkabel.